Sonntag, 20. Januar 2013

Steve McCurry photographiert Kinder in Afghanistan


Ich mag Farbphotos ganz selten. Und bunte Photographien von Kindern machen mich meist mißtrauisch. Diese hier nicht. Diese machen mich trauig, weil die Kinder so schön sind, weil sie nicht gewohnt sind, photographiert zu werden, weil McCurry sie genau ansieht. Man geht es uns gut!


AFGHANISTAN 
Es herrscht Krieg seit 1978.
 
Afghanistan, offiziell Islamische Republik Afghanistan (Paschtu/Dari (Persisch): ‏افغانستان‎ Afghānestān), ist ein Binnenstaat Südasiens an der Schnittstelle von Süd- zu Zentralasien, der an den Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, die Volksrepublik China und Pakistan grenzt. Drei Viertel des Landes bestehen aus schwer zugänglichen Gebirgsregionen.

Quelle: Wiki


Junge aus Nuristan, Afghanistan 1992

Für afghanische Zivilisten war das vergangene Jahr das tödlichste seit Beginn des Einsatzes der internationalen Truppen gegen die radikalislamischen Taliban vor zehn Jahren. Im Jahr 2011 seien 3021 Zivilisten getötet worden, acht Prozent mehr als 2010, teilte die Uno-Mission in Afghanistan (Unama) am Samstag in Kabul mit. Damit sei die Zahl das fünfte Jahr in Folge gestiegen.
Quelle: Spiegel online, Samstag, 04.02.2012


Herat, Afghanistan 1990

Afghanistan - Lebenserwartung bei der Geburt:
Gesamtbevölkerung: 49,72 Jahre
Mann: 48,45 Jahre
Frau: 51,05 Jahre (2011 geschätzt)
Quelle: CIA World Factbook - März 11, 2011 

 Afghanistan - Madonna mit Kind, auch wenn es der Vater ist.

UN-Bericht 2011: Der Krieg in Afghanistan hat im vergangenen Jahr mehr als 3.000 Zivilisten das Leben gekostet. Das ist die höchste Opferzahl seit fünf Jahren, wie aus einem Bericht der UN-Unterstützungsmission in Afghanistan (UNAMA) hervorgeht. Seit 2007 steige die Zahl der Opfer kontinuierlich, hieß es von der UNAMA. "Immer mehr Männer, Frauen und Kinder in Afghanistan werden in diesem Krieg getötet." Zu lange schon zahlten afghanische Zivilisten den höchsten Preis für diesen Krieg, sagte Ján Kubis, der UN-Sondergesandte für Afghanistan...
Deutlich gestiegen ist dem Bericht zufolge auch die Zahl der Afghanen, die wegen des Konflikts gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen. 2011 waren in dem Land schätzungsweise mehr als 185.600 Menschen auf der Flucht.  
Quelle: Zeit online, 04.02.2012

Kabul, Afghanistan 2002

Afghanistan, 1991

Ein Bild kann eine universelle Menschlichkeit ausdrücken oder einfach eine zarte und schmerzliche Wahrheit, indem es einen Lebensausschnitt bloßlegt, der sonst unbeachtet vergehen würde.
A picture can express a universal humanism, or simply reveal a delicate and poignant truth by exposing a slice of life that might otherwise pass unnoticed. 
Quelle: Steve McCurry, Vorwort „Behind photographs by Tim Mantoani, Channel Photographics, San Diego CA, 2011

Kabul, Afghanistan 2002

Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Quelle: Matthäus 18

"Das Afghanische Mädchen" Sharbat Gula, Paschtunin, in einem Flüchtlingslager in Pakistan 1984

 Sharbat Gula 17 Jahre später, sie lebt jetzt in Afghanistan in den Bergen nahe von Tora Bora

2 Kommentare:

  1. Ich bin auf Steve McCurry gekommen, natürlich wegen der "afghanischen Mona Lisa" Sharbat Gula... dieses Bild macht sprachlos. Ich wollte dann wissen, ob es ein Zufallstreffer war und wie die Arbeiten dieses Fotografen aussehen. Und ich finde, er ist ein ungeheuerlicher Menschenfotograf, ein Menschlichkeitsfotograf. Seine Bilder strahlen in Farbenkompositionen die zumeist einen ganz privaten Moment eines Menschen umrahmen. Und gerade bei seinen Kinderbildern hab' ich immer den Gedanken, was wohl aus diesem Kind werden könnte, wenn es in andere Möglichkeiten geboren wäre. Auf den Gesichtern, in den Augen ist ein so riesiges Potential... inmitten einer zerstörten Umgebung an der sich dieses Potential abarbeiten wird statt sich zu entfalten wie es das könnte und sollte. Und ich glaube, das ist die Traurigkeit in seinen farbenfrohen Bildern. Sie zeigen wie zerstörerisch wir mit Potential umgehen indem wir es, wortwörtlich, bekriegen und verarmen.

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  2. Ja und trotzdem. Kein Misstrauen gegen diese Bilder, nein. Aber gegen mich, wenn ich sie betrachte, weil ich um die Reflexe weiß, die Kinderbilder auslösen, wenn ein ernstes Kindergesicht in die Kamera schaut, also mich anschaut. Und ich lese noch einmal nach über die Zeit der sowjetischen Besetzung dort, die noch gar nicht so lange her ist, in der über eine Million Menschen zu Tode kamen. Nein, ich rechne nicht die Opfer gegeneinander auf. Wir sollten nur die einen Kinder über den anderen nicht vergessen.

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