Donnerstag, 28. November 2013

PAUL CADMUS & MASCHA KALEKO in NEW YORK


        Paul Cadmus

        * 17. Dezember 1904 in New York City; † 12. Dezember 1999 in Weston, Connecticut 

        war ein US-amerikanischer Maler.
        Ein Künstler. Ein schwuler Künstler. Ein Künstler.



Greenwich Village Cafeteria
1934. Oil on canvas.
The Museum of Modern Art, New York
 Extended loan from United States Public Works of Art Project.
       
       Man beachte die Hand, bzw. den Handschuh mittig auf dem Boden, den einladenden
       Blick des Herrenmit lackierten Fingernägeln rechts, der gerade auf die Toilette geht,
       den Mann mit grünem Hut und deutlicher Erregung, den unauffälligen Mann, der
       links einer Frau etwas ins Ohr flüstert und so viele wilde Beine und auch viele gelbe
       Kleiderhaken. 



Eine Rent-Party oder House-Rent-Party war eine soziale Veranstaltungsform des Jazz
in den 1920er Jahren im New Yorker Stadtteil Harlem, in Chicago und anderen Städten.
Hintergrund solcher Haus-Partys war die ökonomische Situation vieler afroamerikanischer Familien. Die Mieten waren trotz häufig überbelegter Wohnungen überteuert. Eine Möglichkeit, das Geld für die Miete zu beschaffen, war die rent party, ein Ausdruck der zuerst um 1920 aufkam. Man sparte, um ein Klavier anzuschaffen und stellte dann einen Musiker, meist einen Pianisten oder eine Band ein und lud Freunde, Bekannte und Nachbarn zu sich ein. Wer zu diesen Partys kam, musste Eintritt zahlen – dieses Geld
erhielt dann der Musiker oder diese ließen „den Hut herumgehen“ . (Wiki)

 Bar Italia 1953
Smithsonian American Art Museum

Manikins, 1951
Courtesy DC Moore Gallery, NYC



Momentaufnahmen eines Zeitgenossen

Wenn unsereins „se längvitsch“ spricht,
so geht er wie auf Eiern.
Der Satzbau wackelt, und die „grammar“ hinkt.
Und wenn uns etwa ein „ti-ehtsch“ gelingt,
das ist ein Grund zum Feiern.

Nicht so der Herr, den ich im Auge habe.
Oder besser gesagt: uffm Kieker.
Dem ist alles Emigrantische fremd.
Er ist der geborene Inglisch-Spieker.
Der Forrenlängvitsch-Göttin Auserkorner.
Kommt es drauf an, so spricht der Mann
selbst Esperanto wie ein Eingeborner.

Befreit vom Zwang, gebüldet zu parlieren,
im engen Kreis, wo man einander kennt,
fährt diese Ausgeburt an Sprachtalent
des „Königs Englisch“ hoch zu Roß spazieren,
in seinem Oxford-(second hand) Akzent.

Se pörfekt Lord. Ich kenn ihn noch aus Sachsen.
Da sprach er auch des „Geenigs“ ABC.
Wie war das heimatliche weiche B
in Leibzich ihm zurzeit ans Herz gewachsen!
Den Untertanenstolz aus königstreuen Tagen
hat er auf achtundvierzig Staaten übertragen.
Der kroch in Preußen schon auf allen vieren.
Hier sinds die angelsächsischen Manieren.

Wer mit den Wölfen heult, der heult mit allen Tieren.
 
Mascha Kaléko
1945
 
 

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