Mittwoch, 31. Dezember 2014

2014 - hätte besser sein können, aber auch viel schlimmer


       2014 - so und so und so

       Shakespeares Königsdramen, König Lear, Hamlet, Antigone - 

       ich habe viel gemordet in diesem Jahr. Tief innen bin ich
       leichtfertig und heiter, aber auf der Bühne geht die Blutrünstigkeit mit 
       mir durch. Eigenartig. The killer in me, is the killer in you? 

© Theater Heilbronn
Ein durchwachsenes Jahr. Zu viel Krankheiten bei Menschen, die ich liebe,  zu viel Hochmut bei jungen Spielern, 
und ich meine Hochmut, nicht Streitlust  
& gewaltig zu viel Hass in aller Welt. 
Welch irrwitzige Gründe Menschen 
finden, einander zu hassen, zu  
demütigen, zu verfolgen, zu töten. 
ISIS, ein Name, oder ISIL oder Da'ish 
oder noch ganz anders.
Viele, zum Teil ganz junge Leute, die 
einem blutigen Traum folgen. Ist es der Traum einer vergangenen Zeit, einer Zeit, in der die Verhältnisse einfacher schienen? Mann oben, Frau unten? Dies ist
       recht, dies ist falsch? Demütigung wird in rachsüchtige Selbstgerechtigkeit  
       umgeformt, ein imaginiertes, retouschiertes Mittelalter als Vision von Ordnung 
       heraufbeschworen. Und alles, was in uns dunkel und grausam ist, zur notwendigen
       Überlebensstrategie erklärt. Das macht mir Angst.
       Wenn ihnen kein Weg möglich erscheint, als der hasserfüllter mordender Verachtung,
       was muß ihnen angetan worden sein, was ihnen verweigert worden sein?
       Und die fühllose Verachtung vieler deutscher PEGIDA-Demonstranten für Fliehende, 
       die nicht wirklich aus eigener tiefer Not geboren ist, sondern in Vorsorge für 
       die eigene vermeintlich gefährdete Zukunft, aggressiv und laut behauptet wird.
       Die macht mich auch traurig.  
       Warum wird, von meinen Mitbürgern so nachlässig, so harsch und banal über
       die Furcht, Sehnsucht, Hoffnung anderer, unbekannter, fremder Menschen geurteilt?

Foto: Pres­se­ser­vice Rathenow
       Wir sind das Volk.
       Wir sind ein Volk.
       Was ist ein Volk?
       Was ist Volk?
       Was für ein Volk sind  
       wir?

       Transparent einer
       Demonstration
       für eine 
       angemessene 
       Asylpolitik
       in Oranienburg/Havel   
       im Dezember 2014 
       Ich habe wundervolle 
       Menschen getroffen und 
       liebgewonnen, andere sind
       schon lang das liebevoll-strenge
       Rückgrat, das mich aufrecht hält. Ein Hoch auf die Freundschaft! Die große, tiefe, 
       verläßliche, aber auch auf die kleinere, partielle.

       Es ist ein weit verbreiteter Unfug, dass die Liebe über die Freundschaft gestellt wird 
       und außerdem als etwas völlig anderes betrachtet. Die Liebe ist aber nur soviel wert, 
       als sie Freundschaft enthält, aus der allein sie sich immer wieder herstellen kann. 
       Mit der Liebe der üblichen Art wird man nur abgespeist, wenn es zur Freundschaft 
       nicht reicht.Bertolt Brecht
       
       Ich bin Freundlichkeit begegnet, wo ich sie nicht erwartet habe,
       und habe Feigheit, Verrat, Kleingeist erlebt. Das Übliche also?

       Ich glaube nicht, dass die Welt heute schlechter ist als früher, sie bleibt sich gleich.
       Nur haben wir halt nur dieses eine Leben und nehmen es wichtiger, als das derer,
       die vor uns waren. Der mittlere Wert der Gemeinheit bleibt konstant, denke ich.
       Das ist nicht optimistsch, nur realistisch. Die Mittel mögen sich entwickeln, die
       Absichten tun es nicht.

       Als Kind habe ich Achterbahnfahrten geliebt. Dieses Jahr hätten es ein paar Fahrten 
       weniger sein können. Man ist ja nicht mehr die Jüngste. 
       Mannomann. Durchatmen. Nachdenken. Ausatmen.
       Laßt uns 2015 ausprobieren!     
       Ich wünsche ... ich wünsche... ich wünsche...
     


Diese Achterbahn, mit dem schönen Namen "Die Lächelnde" mußte für einige Monate geschlossen werden, weil sie dazu neigte Plastikteile während der Fahrt, zu verlieren. 
Staffordshire Theme Park
  

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