Freitag, 12. Dezember 2014

BLU - GRAFFITTI - CURVYBRACHE - SCHWARZBILD



GRAFFITTIS VON BLU - ÜBERMALT

Die Bilder hat er geschaffen.
Die Übermalung geschah, so hört man,
auf seinen Wunsch hin.


Noch vorgestern auf der Curvybrache in Kreuzberg

 Noch ist unklar, ob der Investor Artur Süsskind etwas mit dieser Aktion zu tun hatte, der im Herbst Hütten und Zelte auf der Brache für ein Neubauprojekt räumen lies, oder Blu selbst. Nach Augenzeugen der Aktion möchte Blu durch die Übermalung seines Graffities verhindern, dass seine Kunst als Kulisse oder verkaufswertesteigernde Deko für Süsskinds Bauprojekt fungiert. Auf einer Internet-Plattform wird diese Vermutung bestätigt.
Blu hat die zwei maskierten Figuren im Jahr 2008 geschaffen. Noch im Oktober 2014 unterzeichneten mehr als 5000 Menschen eine Petition zur Erhaltung des Wandbildes, welches von dem geplanten Bauprojekt bedroht war. Süsskind möchte an der Cuvrybrache im Jahr 2015 neue Wohnungen, eine Kita und einen Supermarkt bauen.

Berliner Zeitung vom 12.12.1914


Foto: Kai-Uwe Heinrich

Das Folgende, nicht wirklich passend, aber es ist mir halt eingefallen.

Aus den Svendborger Gedichten - zwischen 1926 & 1934 geschrieben.
DIE UNBEIEGBARE INSCHRIFT

Zur Zeit des Weltkriegs
In einer Zelle des italienischen Gefängnisses San Carlo
Voll von verhafteten Soldaten, Betrunkenen und Dieben
Kratzte ein sozialistischer Soldat mit Kopierstift in die Wand:
Hoch Lenin!

Ganz oben, in der halbdunklen Zelle, kaum sichtbar, aber
Mit ungeheuren Buchstaben geschrieben.
Als die Wärter es sahen, schickten sie einen Maler mit einem Eimer Kalk.
Und mit einem langstieligen Pinsel übertünchte er die drohende Inschrift.
Da er aber mit seinem Kalk nur die Schriftzüge nachfuhr
Stand oben in der Zelle nun in Kalk:
Hoch Lenin!

Erst ein zweiter Maler überstrich das Ganze mit breitem Pinsel
So daß es für Stunden weg war, aber gegen Morgen
Als der Kalk trocknete, trat darunter die Inschrift wieder hervor:
Hoch Lenin!

Da schickten die Wärter einen Maurer mit einem Messer gegen die Inschrift vor.
Und er kratzte Buchstabe für Buchstabe aus, eine Stunde lang.
Und als er fertig war, stand oben in der Zelle, jetzt farblos
Aber tief in die Mauer geritzt, die unbesiegliche Inschrift:
Hoch Lenin!
Jetzt entfernt die Mauer! sagte der Soldat.


b.b.


Leider konnte ich die Namen der Photographen der drei oberen Bilder nicht finden. 
Aber Dank an die Ungenannten für die verwendeten Bilder.

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