Samstag, 11. April 2015

Rehberge - Frühsommer in Berlin 1





Volkspark Rehberge Mitte April, zwanzig Grad, blauer Himmel,
siehe Hintergrundsfarbe, die Knospen, die im wunderschönen Monat knallen 
werden, sind schon ganz prall, lauter ganz unterschiedliche kleine Blumen liegen, wie zufällig verstreut auf den Wiesen herum. Die Rinde der Buchen hat, 
das habe ich erst heute bemerkt, eine ganz wunderbare Farbe.
Steingrau.



Ich bin nun wahrhaft kein Spaziergänger, aber erstens hat die
Lungenärztin einer Freundin, anstatt die Nichtraucher-Moralkeule
zu schwingen, einfach angesagt, dass wer raucht dann eben 10 000
Schritte täglich laufen sollte, (Schrittzähler wurde erworben!) und 
außerdem teile ich den kindischen Überschwang, der Berliner ergreift,
wenn das Wetter auch nur andeutungsweise schön wird. Und da ich
keine Kniestrümpfe mehr trage, muß ich dann halt rausgehen, Kaffee
trinken und, konterproduktiv aber herrlich, rauchen - im Freien.

Den Volkspark kannte ich gar nicht, zu weit von meinem Kiez, aber
er ist sehr schön, weitläufig, sauber aber unordentlich und voll mit
Berlinern. Was ich heute an Berlinerisch gehört habe! Das echte,
unangestrengte, gesprochen von älteren Herrschaften, die sich sicher 
schon seit Jahrzehnten im Lokal "Schatulle" zum nachmittäglichen 
Kaffee, respektive Bier und Schnäpperken treffen, gehüllt in die
Uniform des deutschen Rentners von pastellfarbener Windjacke und
Marga Scholls Gesundheitsschuhen. In Rehberge wird nicht gejoggt,
sondern geschlendert (Zitat meiner Freundin, die viel im Tiergarten 
unterwegs ist), die Hunde sind Mischlinge und beim Picknick wird Cola
getrunken. Man ist halt im Wedding und der Plötzensee ist nicht weit
mit Freibad und JVA und ehemaligem Zuchthaus.


Wie schön du bist

Du hast ja keine Ahnung,
Wie schön Du bist, Berlin
Du hast ja keine Ahnung,
Wie schön Du bist, Berlin.

In vielen andern Städten
Zieht über uns man her.
Man sagt, dass wir zu kess sind.
Das ist nur Neid - - nichts mehr.

Ein richtiger Berliner
Der macht sich nie was vor.
Sogar wenn alles schief geht,
Behält er den Humor.

Er hat das Herz am rechten Fleck.
Das nimmt ihm keiner weg.

Wer unsere schönen Strassen
Des Nachts noch nicht gesehn,
Benzin erfüllt die Nasen,
Der bleibt bewundernd stehn.
Wer nicht die kleinen Mädchen
Sah flott vorüberziehn,
Der hat ja keine Ahnung,
Wie schön Du bist, Berlin.
Der hat ja keine Ahnung,
Wie schön Du bist, Berlin. 

Jean Gilbert Text
Alfred Schönfeld Melodie 






Ringergruppe
Bildhauer Wilhelm Haverkamp 1906

Und das gibts auch!



2 Kommentare:

  1. Ja, Berlin im Frühling ist schön!

    Zum Thema "Sommer in Berlin" hatte Hans-Werner Olm mal ein hübsches Lied gemacht, ein kurzer Auszug hier (leider nur des Remix):
    http://www.shazam.com/track/47129929/sommer-in-berlin

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