Dienstag, 23. Juni 2015

Parks in Berlin - Der Schillerpark


Laufen soll Rauchern helfen, nicht gleich, sondern erst etwas später unter den Folgen ihrer Sucht zu leiden, bzw. an ihr zu versterben. Das habe ich im Internet gelesen und es geglaubt. Also laufen eine rauchende Freundin und ich, Kettenraucher aus Leidenschaft, neuerdings durch Berliner Parks und verschaffen uns dadurch das gute Gefühl, wenn schon nicht gesund, so doch wenigstens gesünder als andernfalls zu sein. 
Parks sind gut, sie vermitteln mitten in der Stadt einen trügerischen Eindruck von sauberer Luft, Natürlichkeit, Chlorophyll - altgriechisch χλωρός chlōrós „hellgrün, frisch" und φύλλον phýllon „Blatt" - und überhaupt etwas, das irgendwie gut für einen ist. Man schlendert, der Blick greift weiter, Wege führen nirgendwo hin. Für mich überzeugten Stadtbewohner ist dies gerade die Menge Natur, die ich ertrage, ohne agoraphobisch zu reagieren, und für meine Freundin ist es, wenn auch ärmlicher Ersatz für geliebte brandenburgische Landschaften, Oderwiesen, Rapsfelder.
Grunewald, Rehberge, Tiergarten, den Friedrichshain kenne ich aus Kindertagen, den lassen wir weg, und letztlich der Schillerpark im Wedding, ein Park, der meinen  Großstadtverwartungen entspricht. Kahl, Abfall allüberall, das Gras mickert, die winzigen Kinderspielplätze laden nicht zum Spiel ein, mehrere afrikanische Mannschaften bolzen um die Wette und über allem thront, fremd und zusammenhangslos ein Schillerdenkmal.


 Das Wort Park (von mlat. parricus „Gehege“; Mehrzahl Parks in Deutschland und Österreich, Pärke in der Schweiz) bezeichnet nach den Regeln der Gartenkunst gestaltete größere Grünflächen, die der Verschönerung und der Erholung dienen.



Roter Wedding

Links, links, links, links!
Die Trommeln werden gerührt.
Links, links, links, links!
Die Arbeiterklasse marschiert.
Wir fragen euch nicht nach Verband und Partei
Seid ihr nur ehrlich im Kampf mit dabei
Gegen Unrecht und Reaktion.
Wir sind durch die Not, durch den Hunger vereint,
Uns binden die Opfer im Kampf vor dem Feind,
Unsre Lieder der Revolution!
    Roter Wedding grüßt euch, Genossen,
    Haltet die Fäuste bereit!
    Haltet die roten Reihen geschlossen,
    Dann ist der Tag nicht mehr weit!
    Kämpfen wir als Sozialisten
    Endlich in einer Front!
    Arbeitsbrüder, Kommunisten,
    Rot Front! Rot Front!
Links, links, links, links!
Der Kampf wird weiter geführt.
Links, links, links, links!
Ein Lump, wer kapituliert!
Wir tragen die Wahrheit von Haus zu Haus
Und jagen die Lüge zum Schornstein hinaus.
Wie Karl Marx es und Lenin gelehrt.
Und schlug auch der Feind unsre Besten tot,
Der Wedding kommt wieder; Berlin bleibt rot,
Damit Deutschland den Deutschen gehört.
    Roter Wedding grüßt euch, Genossen,
    Haltet die Fäuste bereit!
    Haltet die roten Reihen geschlossen,
    Dann ist der Tag nicht mehr weit!
    Kämpfen wir als Sozialisten
    Endlich in einer Front!
    Arbeitsbrüder, Kommunisten,
    Rot Front! Rot Front!
  
Text: Ernst Busch nach Erich Weinert
Musik: Hanns Eisler



Schillerdenkmal geschaffen von Reinhold Begas
Das Original wurde 1871 auf dem Gendarmenmarkt enthüllt und steht dort jetzt wieder
 
Friedrich Schiller denkt auf einem Brunnensockel, der aber nicht als Brunnen funktioniert und unten sitzen vier allegorische Frauenfiguren (Philosphie, Lyrik, Tragödie & Geschichte)

Eine Kopie aus Bronze steht im südlichen Teil des Schillerparks im Ortsteil Wedding des heutigen Stadtbezirks Berlin-Mitte. Dafür fand das Material des Rathenaubrunnens Verwendung, eines Denkmals für Emil und Walther Rathenau, das seit 1930 im Volkspark Rehberge stand, von den Nationalsozialisten 1934 aus „weltanschaulichen“ Gründen von seinem Standort entfernt und 1941 eingeschmolzen wurde. Wiki
 
Allegorie der Tragödie

Frei empfängt mich die Wiese mit weithin verbreitetem Teppich,
Durch ihr freundliches Grün schlingt sich der ländliche Pfad,
Um mich summt die geschäftige Bien’, mit zweifelndem Flügel
Wiegt der Schmetterling sich über dem röthlichten Klee,
Glühend trifft mich der Sonne Pfeil, still liegen die Weste,
Nur der Lerche Gesang wirbelt in heiterer Luft.
 
Aus: Friedrich Schiller "Der Spaziergang"

Allegorie der lyrischen Dichtkunst
 

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